Supercomputer-Rangliste: Titan ist jetzt offiziell die Nummer eins

Juqueen aus Jülich schaffte es auf Rang fünf. Titans offiziell gemessene Benchmark-Leistung beträgt 17,59 Petaflops. GPUs als Coprozessoren etwa für Fließkommaberechnung setzen inzwischen 62 der 500 schnellsten Superrechner ein.

Der Supercomputer Titan des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee führt die heute veröffentlichte Ausgabe der halbjährlich erscheinenden Supercomputer-Rangliste an. Die offiziell gemessene Benchmark-Leistung beträgt 17,59 Petaflops. Titan verdrängt ein anderes US-System: den IBM-basierten Sequoia des Lawrence Livermore National Laboratory mit 16,32 Petaflops.

An Position drei der Bestenliste findet sich der Fujitsu K Computer des RIKEN Advanced Institute for Computational Science im japanischen Kobe, gefolgt von zwei Systemen des Typs IBM Blue Gene/Q: Mira des Argonne National Laboratory (USA) und Juqueen am Forschungszentrum Jülich (Deutschland).

"Titan" basiert auf einem Cray XK7 mit über 18.000 16-Kern-CPUs und Kepler-GPUs (Bild: ORNL).„Titan“ basiert auf einem Cray XK7 mit über 18.000 16-Kern-CPUs und Kepler-GPUs (Bild: ORNL).

 

Titan basiert auf einem Cray XK7 mit 18.688 Knoten, von denen jeder aus einer 16-Kern-Opteron-CPU 6274 von AMD und einer Tesla-K20-GPU von Nvidia mit Kepler-Architektur besteht. Außerdem stellt es über 700 Terabyte Speicher zur Verfügung. Die Spitzenleistung beträgt über 20 Petaflops, also mehr als 20 Billiarden Fließkomma-Operationen pro Sekunde. Damit ist Titan über zehnmal schneller als der Vorgänger „Jaguar“, der bei gleicher Baugröße auf 2,3 Petaflops kam. Zugleich arbeitet Titan mit einem Energieverbrauch von 9 Megawatt rund fünfmal sparsamer.

In Tennessee dient das System vor allem dem Forschungslabor des amerikanischen Energieministeriums. Er steht also beispielsweise für Forschungen zum Klimawandel und zu alternativen Treibstoffen zur Verfügung. Erst Ende Oktober hatte es den Betrieb aufgenommen.

GPUs als Coprozessor setzen inzwischen 62 der 500 schnellsten Supercomputer ein. Vor einem halben Jahr waren es 58 gewesen. Die Grafikprozessoren sind insbesondere bei Fließkommaberechnungen schnell, die sie zudem mit geringerem Stromverbrauch als CPUs bewerkstelligen.

Die CPUs der führenden Großrechner kommen zu 76 Prozent von Intel, auch wenn AMD es mit Titan auf Platz eins geschafft hat. Insbesondere Intels Many Integrated Core Architecture, kurz MIC, gilt als zukunftsträchtig. Sie kommt beispielsweise im Dell-System Stampede des Texas Advanced Computing Center der Universität in Austin zum Einsatz, das es ebenfalls in die Top 10 geschafft hat.

Auch Titan-Hersteller Cray mutierte seither zum Intel-Partner: Mit dessen Xeon-Prozessoren und kommenden Xeon-Phi-GPUs will er schon bald 100 Petaflops realisieren.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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